Eine Aktie ist ein Anteil am Kapital eines (börsennotierten) Unternehmens. Wenn Sie nur EINE Aktie kaufen, sind Sie zu 100% abhängig von der Kursentwicklung dieser einen Aktie. Das ist so, als wenn Sie Ihrem guten Nachbarn Ihr gesamtes Erspartes geben, weil er eine tolle Geschäftsidee hat. Ist er nächste Woche pleite, sind Sie es auch.
Viele werden sich an den Börsengang der Deutschen Telekom mit der der T-Aktie, der gefühlten "Volksaktie", am 18.11.1996 erinnern. Allerdings denken die wenigsten im Guten zurück.
Damals waren plötzlich so viele Privatanleger wie nie zuvor Aktienbesitzer in Deutschland. Der Preis der T-Aktie zum ersten Börsengang betrug 14,57 Euro (28,50 DM), und der Höchststand am 06.03.2000 lag bei sehr erfreulichen 103,50 Euro (202,40 DM). Beim Verkauf wäre das der siebenfache Gewinn gewesen!
Weil aber die meisten Anleger von immer höheren Sphären träumten, verkaufte kaum jemand. Ganz im Gegenteil stiegen immer noch Käufer ein. Letztendlich rauschte der Kurs nach dem 11. September 2001 und dem Platzen der Dotcom-Blase auf unter 10 Euro herunter, verlor also 90% zum Höchststand und dümpelte anschließend jahrelang vor sich hin.
Für viele Anleger bedeutete das ihren kompletten Rückzug vom Kapitalmarkt und ist bis heute ein gutes Argument dafür, dass Wertpapiere "Teufelszeug" und "Zockerpapiere" seien. Damit verzichteten Sie in der Folge bewusst auf Milliarden an Wertsteigerung.
Deshalb sollte man unbedingt diversifizieren, also verteilen.
In wie viele Einzeltitel man für eine ausgewogene Risikostreuung investieren sollte, ist nach wie vor umstritten. Die Spanne reicht von mindestens 5 bis zu 60 Aktien.
Allerdings: Habe ich jeweils eine Aktie von Apple, Amazon, Alphabet (Google), Meta (Facebook) und Tesla, dann ist die Streuung mit diesen 5 Aktien möglicherweise größer als z.B. bei 60 Aktien ausschließlich aus der Automobilbranche. Oder ich investiere mit dem Index MSCI World in 1.600 Unternehmen weltweit...